Cornelia Ernst, Vorsitzende der Iran-Delegation des Europäischen Parlaments, verlangt angesichts der Ankündigung der inhaftierten Menschenrechts-Anwältin Nasrin Sotoudeh, in Hungerstreik zu treten, die Freilassung politischer Gefangener aus iranischen Gefängnissen. Nasrin Sotoudeh ist Sacharow-Preisträgerin des Jahres 2012 und seit 2018 erneut im Iran inhaftiert. Mit derzeit rund 16.000 bestätigten Fällen trifft die Corona-Virus-Pandemie die iranische Bevölkerung besonders hart und die Machthaber bekommen die immer ernster werdende Lage bisher nicht in den Griff: „Ich fordere Freiheit für Nasrin Sotoudeh und die anderen politischen Gefangen im Iran, die sich nichts anderes haben zu Schulden kommen lassen, als friedlich für eine Meinung einzutreten, die den Mullahs missfällt. Die iranischen Gefängnisse sind noch immer massiv überfüllt und stellen ein gefährliches Biotop für das Virus und damit eine unkalkulierbare Gefahr für die Gesundheit der Inhaftierten und letztlich aller Menschen im Iran dar. Nasrin Sotoudeh muss, wie viele andere, die aufrecht für die Wahrung der Menschenrechte gegen ein religiöses Regime einstanden, derzeit in Großraumzellen mit dutzenden Personen ausharren. Die medizinische Versorgung ist genauso wenig gewährleistet wie Möglichkeiten, sich von bereits offensichtlich infizierten Insassen zurückzuziehen. Die Situation ist ein einziger Albtraum für die Gefangenen und ihre Angehörigen, ihnen gilt meine aufrichtige Solidarität und ich appelliere auch an Josep Borrell, sich für die Freilassung dieser ohnehin zu Unrecht eingesperrten Gefangenen einzusetzen.“