Seit über einem Jahr schießen die Energiepreise in Europa in die Höhe, doch die europäischen Institutionen sind nicht in der Lage, Haushalte und Unternehmen vor der Kostenspirale zu schützen, indem sie dringende Reformen verzögern und Entscheidungen von Monat zu Monat aufschieben. Es ist an der Zeit, mit dem Gerede aufzuhören und auf ein gerechtes Energiesystem hinzuarbeiten, das stark auf erneuerbaren Energien basiert und vorallem unter öffentlicher Kontrolle steht. Wir können kein System akzeptieren, das Arbeitnehmer und Familien im Dunkeln und in der Kälte stehen lässt, während weiterhin die Kassen der großen Energiekonzerne gefüllt werden.
Mit der Liberalisierung des Gasmarktes wurden Gaslieferverträge mit langfristigen Festpreisen nach und nach durch kurzfristige Verträge ersetzt. Diese werden auf dem sogenannten ‚Spotmarkt‘, einem internationalen Marktplatz für vertraglich ungebundene Gasmengen an den Meistbietenden verkauft. Die Liberalisierung der Gasversorgung in der EU hat zu einer größeren Preisvolatilität geführt und so einen neuen spekulativen Gasmarkt geschaffen, auf dem jeder Kubikmeter Gas, der in Europa tatsächlich geliefert wird, das Ergebnis von durchschnittlich mehr als 25 Transaktionen zwischen Käufen und Verkäufen ist.
Wir müssen endlich mit dieser Marktlogik brechen, die zu einer Preisexplosion geführt hat, und zu einem stabilen und vorhersehbaren Preis für unsere Gasversorgung zurückkehren, wie er derzeit in Asien besteht und wie er in Europa vor der Liberalisierung funktionierte.
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